Platz der Menschenrechte: Künstlerin Ulrike Truger bei Neugestaltung übergangen

Dienstag, 5. Dezember 2017 - 22:30

Sehr geehrte Damen und Herren!

Der heutige Platz der Menschenrechte ist seit 15. Dezember 2003 der Standort für Ulrike Trugers Omofuma Stein.

Die Bildhauerin Ulrike Truger, Frauenringpreisträgerin 2014 und Gestalterin des Frauenpreises der Stadt Wien 2017 (Verleihung am 6.12.), hat jahrelang darum gekämpft, diese selbstfinanzierte Skulptur zum Gedenken an den 1999 bei seiner Abschiebung ums Leben gekommenen Marcus Omofuma an diesem Platz fix zu installieren, sie hat jahrelang die Miete für den Platz selbst bezahlt, bis endlich der grüne 7. Bezirk vor zwei Jahren immerhin diese Miete übernahm. Die Stadt Wien sah keine Möglichkeit eines Ankaufs.

Die Umbenennung in „Platz der Menschenrechte“ 2014 fand ohne Absprache mit jener Künstlerin statt, die all das letztlich initiiert hatte.
Nun hat in aller Stille, nämlich vor allem ohne dass Ulrike Truger selbst einbezogen worden wäre, ein Wettbewerb stattgefunden, an dem nun plötzlich doch "die universellen Menschenrechte in Wien symbolisch in den öffentlichen Raum eingeschrieben werden sollen" (siehe http://www.koer.or.at/projekte/kuenstlerische-gestaltung-am-platz-der-menschenrechte/) und als Initiative des 7. Bezirks wurde ein Kunstwerk gesucht, "welches die Menschenrechte übersetzt und kommuniziert.“ Aus dem Wettbewerb als Siegerin hervorgegangen ist Françoise Schein, geboren 1953 in Brüssel, lebt und arbeitet in Paris.

Das Projekt wird im Sommer 2018 umgesetzt, aber schon am Mittwoch, 6. Dezember 2017, um 18 Uhr im ARCHITEKTURZENTRUM WIEN/PoDIUM präsentiert.

Ulrike Truger wurde weder bei der Benennung des Platzes 2014 noch bei der Planung der Neugestaltung informiert, einbezogen oder auch nur erwähnt.

Der Österreichische Frauenring sieht es als Frage des respektvollen Umgangs mit einer renommierten Künstlerin, Ulrike Truger zu informieren bzw. in Fragen der Neugestaltung des – Platzes der Menschenrechte einzubeziehen - immerhin steht dort ja auch ihre Skulptur, über deren weiteres Schicksal sie ebenfalls nicht informiert ist. Es wäre aus Sicht des Frauenrings überaus begrüßenswert, diese Einbeziehung der Künstlerin nachzuholen.

Mit besten Grüßen

Sonja Ablinger
Vorsitzende