Frauenring: Die Corona-Krise darf nicht auf Kosten von Frauen gehen!

Mittwoch, 8. April 2020 - 0:00

Petition des Österreichischen Frauenrings und des Salzburger Frauenrats fordert geschlechterpolitischen Krisenfahrplan von der Bundesregierung

Die aktuelle Corona-Krise macht Geschlechterungleichheit deutlich wie nie zuvor: Die nun plötzlich systemrelevanten Branchen sind frauendominiert mit einem traditionell niedrigen Einkommensniveau. Zusätzlich stemmen Frauen den Großteil der unbezahlten Care-Arbeit. „Krisen verstärken Ungleichheiten. Wir appellieren dringend an die Regierung, umgehend auch einen geschlechterpolitischen Krisenfahrplan zu entwerfen, ansonsten werden die langfristigen Folgen für Frauen fatal sein", sagt Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings.

„Es ist höchste Wachsamkeit gefordert, damit die Corona-Krise und vor allem die Wege aus dieser Krise heraus nicht zu einem Fiasko für Frauen werden", betonen auch Ines Grössenberger und Birgit Buchinger vom Salzburger Frauenrat.

Der Salzburger Frauenrat hat gemeinsam mit dem Österreichischen Frauenring ein umfangreiches Forderungspaket geschnürt: Neben Sofortmaßnahmen wie eine Unterstützung für Alleinerzieher*innen und Ausgleichszahlungen für niedrige Einkommen, die durch die Kurzarbeit nochmals reduziert werden, werden unter anderem eine allgemeine Stärkung des Sozialstaats und verstärkte Sensibilisierungs- und Bewusstseinsarbeit gefordert, um traditionellen Rollenbildern entgegenzuwirken. Gleichstellungspolitische Folgenabschätzungen sowie die Einbindung von Genderexpert*innen und zivilgesellschaftlichen Organisationen müssen unbedingt bei den zu treffenden Maßnahmen gewährleistet sein.

„Das alles sind Maßnahmen, von denen nicht nur Frauen, sondern die gesamte Gesellschaft profitieren würde. Österreich hinkt bei der Gleichstellung der Geschlechter seit Jahren hinterher, wir können es uns nicht leisten, noch weiter zurückzufallen. Existenzsichernde Maßnahmen sind nicht zuletzt enorm wichtig, um Gewalt gegen Frauen vorzubeugen. Die Regierung muss jetzt handeln!", so Klaudia Frieben.

Zur Petition: https://mein.aufstehn.at/p/frauenundcorona

Die Petition wurde am 22. April mit den Unterschriften aller weiblichen sozialdemokratischen Abgeordneten in den Petitionsausschuss eingebracht hat. Hier die parlamentarische Petition unterstützen:

https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/PET/PET_00015/index.shtml?fbc...